Der Wahlgüterstand der Gütertrennung für die Europäische Ehe
Eine rechtsvergleichende Betrachtung der Zugewinngemeinschaft des deutschen Rechts und der ehelichen Güterstände der Gütertrennung in Spanien unter besonderer Berücksichtigung der Ausgleichsansprüche bei Beendigung der Ehe
Jan Christian Seevogel
Mobilität und Vernetzung der Menschen, Mehrsprachigkeit und Migration wachsen ebenso rasant wie die Zahl binationaler Ehen im Allgemeinen und deutsch-spanischer Ehen im Besonderen. In der EU haben 16 % aller Scheidungen einen grenzüberschreitenden Hintergrund, wobei Deutschland hieran den größten Anteil stellt. Praktischer Bedarf also, der Problematik durch verstärkte rechtsvergleichende Forschung und Harmonisierung zu begegnen.
Die Arbeit vergleicht die Güterstände der Gütertrennung des gemeinspanischen und katalanischen Rechts mit der deutschen Zugewinngemeinschaft und zieht aus diesem Vergleich Rückschlüsse für die Gestaltung eines europäischen Wahlgüterstandes der Gütertrennung.
Begonnen wird mit einem kurzen Überblick über den räumlichen Geltungsbereich der ausgewählten spanischen Güterstände einschließlich des interregionalen Güterrechts, der historischen Entwicklung sowie dem Prinzip der Gleichheit der Ehegatten und der Ehevertragsfreiheit als Grundlagen des ehelichen Güterrechts in den drei Rechtsordnungen. Anschließend werden die einzelnen Regelungsbereiche gegenübergestellt und in den jeweils folgenden Vergleichskapiteln die für die europäische Gütertrennung gewonnenen Erkenntnisse dargestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei – der Praxisrelevanz entsprechend – auf dem Vergleich der Ausgleichsansprüche bei Beendigung des Güterstandes.