Der zielfreie Weg
Spiritualität des Älterwerdens
Josef Kopperschmidt, Sigrid Verleysdonk-Simons
Der Mensch im Prozess des ständigen Reifens und der Verwandlung befindet sich auf einem Weg, der kein Ankommen kennt und somit kein Ziel hat. „Das Endgültig-auf-dem-Weg-der-Verwandlung-Sein ist das Ziel, und so kann man von einem zielfreien Weg sprechen“ (Dürckheim 1982). Spiritualität wird hier im weitesten Sinne verstanden als eine suchende Lebenseinstellung, eine Form von Geistigkeit als Gegensatz zu rein rationalem Denken. Wie Spiritualität gelebt wird, welche Bedeutung sie für den einzelnen Menschen hat, hängt zudem von dem weltanschaulichen Kontext ab, ist aber immer bezogen auf eine „nicht sinnlich fassbare Wirklichkeit (Gott, Wesenheiten, Kräfte)“ (Büssing 2006). In einer interdisziplinären Vortragsreihe setzten sich Wissenschaftler und Fachpraktiker mit dem spirituellen Prozess des Älterwerdens auseinander. Mit der Reifung des inneren Menschen, mit der Suche nach Übereinstimmung mit dem Selbst, mit dem Erleben von Achtsamkeit, der Versöhnung mit dem eigenen Schicksal und der Endlichkeit des Lebens.
In den aufgeführten Beiträgen befassen sich Wissenschaftler und Fachpraktiker aus den Disziplinen Theologie, Philosophie, Psychologie, Medizin, Kulturgeschichte, Sozial- und Bildungswissenschaft mit der Spiritualität des Älterwerdens.