Des Rates Schreiber – Chemnitzer Annalen
Gerd vom Steinbach
Mit dem vorliegenden Band setzt sich die Handlung des ersten Buches, welche unter dem Titel »Aufbruch im Miriquidi« die Anfänge der Stadt Chemnitz beschreibt, fort. Mit einem Sprung in das fünfzehnte Jahrhundert wird der Held nun als Ruprecht, der Stadtschreiber, die rasante Entwicklung der Stadt in der friedlichen Zeit nach den Hussitenzügen und vor der Reformation maßgeblich mitbestimmen. Die Berg- und Hüttenherren der Familien Schütz, wie auch die Tuchmacherfamilie Neefe bestimmten maßgeblich die Geschicke der Stadt und deren Ruhm ist in der Stadt und weit darüber hinaus bis heute ungebrochen. Ruprecht gewinnt Niavis, den Rektor der Lateinschule, zum Freund, den großen Reformer des Schulwesens, der das simple Pauken aus der Schule zu verdrängen suchte und stattdessen den Lehrstoff mit seinen Schülerdialogen am realen Leben orientierte. Für die Ratsherren mag die Errichtung des Rathauses aus Stein Symbol der gewachsenen Macht sein, Ruprecht sieht die Wahrung der Felsenkeller als wesentlicher für die Bürger, denn mit denen verspricht er sich einen Ort der Sicherheit für die Einwohner der Stadt in schweren Zeiten. Gerade dieser Roman mit dem konkreten Bezug auf die historischen Persönlichkeiten, deren Erbe wir pflegen, soll ein Kompliment des Autors für die Stadt Chemnitz sein, die sich darum bemüht, 2025 Kulturhauptstadt zu werden.