Deutsche Literatur zwischen den Weltkriegen II- Literatur im Exil
Literatur im Exil
Frithjof Trapp
Trapps Lehrbuch über die «Deutsche Literatur im Exil» hebt sich von den zahlreichen in den letzten anderthalb Jahrzehnten zu diesem Thema erschienenen Publikationen dadurch ab, dass hier erstmals eine typologische Beschreibung der Exilliteratur in Form einer gattungsgeschichtlichen Analyse vorgelegt wird. Um diesem gattungsgeschichtlichen Aspekt gerecht zu werden, bedarf es – nicht zuletzt aufgrund der noch bestehenden Lücken innerhalb der Exilforschung und des ungleichen Standes der methodologischen Reflexion – einer spezifischen Gewichtung, in deren Rahmen sich der Verlauf des literarischen Prozesses nachzeichnen, die über- raschend vielfältigen Einflüsse der literarischen Tradition auf- weisen und mit der politisch-kunsttheoretischen Diskussion in Beziehung setzen lassen. Trapps Analyse der «Deutschen Literatur im Exil» geht von den Problemen der Rezeption, den politischen Ursachen und Bestimmungs- faktoren des Exils und den damit verbundenen Veränderungen im literarischen System aus. Ein knapp gefasster Überblick über den Stand der Forschung und über die verschiedenen Arbeitsmethoden bildet die Brücke zum eigentlichen Hauptteil, in dem die Grundzüge des Phänomens «Literatur im Exil» durchleuchtet werden, und zwar unter den Aspekten Roman, Historischer Stoff, Dramatik und Theater, Lyrik, Erzählprosa und Essayistik. Ein besonderes Kapitel ist dem Thema «Einwirkungen der sowjetischen Literaturpolitik auf das Exil» gewidmet, ein weiteres der «Bio-Biblio- graphie» der in der Darstellung behandelten Autoren. Ein aus- führliches Literaturverzeichnis und ein nach Personen und Periodika gegliedertes Register runden dieses Lehrbuch ab.