Deutscher Novellenschatz
Quellen und Studien
Heinz Rölleke
1871 begannen Paul Heyse und Hermann Kurz die Herausgabe zahlreicher Mustertexte unter dem Titel „Deutscher Novellenschatz“ in 24 Bänden: rückschauende, kanonbildende Anthologie und zugleich weiterführende Initialzündung für die hierzulande im 19. Jahrhundert beliebteste literarische Gattung. Der Titel ist als Reverenz vor dieser großen Leistung übernommen und zugleich sinngemäß dahingehend erweitert, dass es hier sozusagen um eine Schatzsuche auf dem Feld berühmter novellistischer Texte geht. Es werden bekannte Novellen in toto sowie zahlreiche ihrer Motive in singulis unter Berücksichtigung bislang unbekannter Quellen interpretiert. Der zeitliche Bogen ist vom 13. bis zum 20. Jahrhundert gespannt. 25 Aufsätze, die in der Zeit zwischen 1968 und 2014 erschienen sind, werden in ihrer ursprünglichen Form wiedergegeben. Sie sind 14 Novellen von insgesamt 12 Dichtern gewidmet, wobei sich auch aufschlussreiche Vergleiche etwa zwischen Kleist und Eichendorff oder Grillparzer sowie Aufweise von Übernahmen Theodor Storms aus Novellen der Droste und Gottfried Kellers sowie Jeremias Gotthelfs aus Wolframs „Parzival“ ergeben. Eine tabellarische Auswertung studentischer Wertschätzung deutscher Novellen in den Studienjahren zwischen 1981 und 1997 rundet die Aufsatzsammlung ab.