Diagrammatik der Architektur
Christof Baier, Dietrich Boschung, Gerhard Dirmoser, Lilian Haberer, Gert Hasenhuetl, Karsten Heck, Kilian Heck, Inge Hinterwaldner, Sonja Hnilica, Carolin Höfler, Julian Jachmann, Alexander Kobe, Dominik Lengyel, Monika Melters, Sigrun Prahl, Oliver Schürer, Catherine Toulouse
Ist das „unruhige Enzephalogramm“, mit dem James Graham Ballard 1975 in seinem architekturkritischen Klassiker „High Rise“ die Silhouette von London gleichsetzt, schon gelesen worden? Oder selbstkritischer gefragt: Warum kann das Diagramm einen wesentlichen Aspekt zeitgenössischer Bildtheorie darstellen, während diese Kategorie im architektonischen Diskurs immer noch von den komplexen, letztlich aber instrumentell ausgerichteten Ansätzen der 1990er Jahre bestimmt wird? Auf einer Kölner Tagung im Januar 2011 wurde die Diagrammatik der Baukunst unter Berücksichtigung aktueller Ansätze der Bild- und Kulturtheorien neu bewertet. Die in diesem Band publizierten Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen – Architektur, Pädagogik, Kunstgeschichte, Informatik – zu Themenbereichen vom Mittelalter bis zur Gegenwart belegen, dass diagrammatische Darstellungen und Denkmuster in allen Bereichen der Architektur wichtig werden können, sei es für Lehre, Entwurf, Ausführung, Vermittlung oder Analyse. Ihre Fähigkeit, Momente der Operationalität, der Evidenz und der Spur zu vereinen, lassen sie zu einer Gelenkstelle zwischen verschiedenen zeitlichen und räumlichen Manifestationen von Architektur und ihren Medien werden.