Die Bedeutung der Herbivorie für die Verbreitung montaner Compositen im Harz
Ulrich Scheidel
An fünf Compositen-Arten, deren Verbreitung im Harz eine untere Höhengrenze aufweist, Arnica montana, Petasites albus, Cicerbita alpina, Centaurea pseudo-phrygia und Senecio hercynicus, wurde die Hypothese untersucht, dass ihr Areal durch Herbivorie begrenzt wird. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Fraßschädigung durch Schnecken. In Nahrungswahlversuchen mit Nackt- und Gehäuseschnecken wurde die Schmackhaftigkeit von Laubblättern und Keimlingen dieser Pflanzenarten im Vergleich zu jeweils einer nah verwandten Tieflandsart bestimmt. Daneben wurde die Beliebtheit von etwa 30 weiteren Compositen-Arten getestet. Die Diskussion befasst sich insbesondere mit der vielfach nur unzureichend zu klärenden Frage nach den langfristigen Auswirkungen bestimmter Gewebeverluste auf die Populationsentwicklung und mit der Problematik der kleinräumigen Variabilität des Fraßdrucks bei der Ermittlung großräumiger Gradienten der Schädigung.