Die Befreiung der Anstalt am 2. Juli 1945
Das Ende der nationalsozialistischen NS-"Euthanasie"-Verbrechen in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee
Corinna Malek, Ulrich Pötzl, Erich Resch, Petra Schweizer-Martinschek, Michael von Cranach
Seit dem 27. April 1945 befand sich Kaufbeuren unter amerikanischer Besatzung, doch erst am 2. Juli betraten Offiziere die Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren und entdeckten „eine totale Ausrottungsmaschinerie.“
Bei ihrer Inspektion stießen die Amerikaner auf die grausamen Patientenmorde, die in Kaufbeuren sowie in der Nebenanstalt Irsee durchgeführt wurden. Der Bericht des damaligen Presseoffiziers ging um die Welt.
Das vorliegende Buch behandelt in verschiedenen Aufsätzen die Jahre 1945 bis 1949: die letzten Kriegsmonate in der Anstalt, die Befreiung am 2. Juli 1945 sowie die Zeit danach, als die Anstalt wirtschaftlichen und personellen Herausforderungen ausgesetzt gewesen ist, da im Rahmen der Entnazifizierung immer wieder Mitarbeiter wegen Parteizugehörigkeit interniert wurden.
Am Beispiel der Kaufbeurer Anstalt wird deutlich, dass es auch in der Psychiatrie nicht gelungen ist, eine deutliche Zäsur zur Vergangenheit zu setzen und neu zu beginnen.