Die cash generating unit nach IAS 36 im IFRS-Jahresabschluss
Bildung, Gestaltungsmöglichkeiten und Auswirkungen
Bernd Klingels
Aufgrund der „Internationalisierung“ des HGB durch das Bilanzrechtsreformgesetz kommt es zu einer Änderung der bisherigen Rechnungslegungsnormen in Deutschland. Im Gegensatz zum Einzelbewertungsgrundsatz des § 252 HGB wird der nach IFRS Bilanzierende mit der Problematik der Bildung von cash generating units (CGU) konfrontiert. Das sind kleinste identifizierbare Gruppen von Vermögenswerten, welche Mittelzuflüsse aus der fortgesetzten Nutzung erzeugen, dabei weitestgehend unabhängig von den Mittelzuflüssen anderer Vermögenswerte und CGUs sind. Mit der Bildung solcher Bewertungseinheiten ermöglichen die Vorschriften des IAS 36 eine Abkehr vom Einzelbewertungsgrundsatz.
Dr. Bernd Klingels stellt die dem Management eingeräumten Gestaltungsmöglichkeiten bei der Bildung einer CGU vor. Er beschränkt sich dabei nicht nur auf die Zusammenfassung der im Unternehmen eingesetzten Vermögenswerte, sondern prüft zusätzlich, ob unternehmensintern gebildete Einheiten als CGU im Sinne des IAS 36 in Betracht kommen. Hierbei geht er auf die Organisationsgestaltung, die Rechnungslegung gemäß HGB und EStG, die Investitionsrechnung, die Finanzplanung und die Kostenrechnung ein. Außerdem zeigt er mehr als 10 grundlegende Ansätze für die CGU-Gestaltung auf.
Das Buch untersucht die Auswirkungen der Gestaltung einer CGU auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage, die für das rechnungslegende Unternehmen und die Adressaten von Bedeutung sind. Für die Wirkungsanalyse findet eine Klassifikation der herein- oder herauszunehmenden Vermögenswerte einer CGU nach sechs auswirkungsrelevanten Merkmalen Anwendung. U. a. zeigt das Buch, dass die Bildung oder Umbildung von CGUs unter Einbeziehung cashflow-starker Vermögenswerte effektive Wertminderungen eines Vermögenswertes nicht in Erscheinung treten lässt. Entgegen der Auffassung der Literatur kann es sowohl kurz- als auch langfristig zur Bildung oder Auflösung von stillen Reserven bzw. Lasten kommen.