Die Dissertationen an der »Juristischen Hochschule« des MfS
Eine annotierte Bibliographie
Günter Förster
Die an der Juristischen Hochschule (JHS), der zentralen Bildungs- und Forschungsstätte des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), verfassten Dissertationen wurden nach der Auflösung dieses Ministeriums zugänglich und finden innerhalb der historischen Aufarbeitung der Tätigkeit des Staatssicherheitsdienstes großes Interesse. Die Dissertationen sind die einzigen der zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten der Juristischen Hochschule, von denen – nach gegenwärtigem Erkenntnisstand – eine vollständige Aufstellung vorliegt. Die rege Nachfrage, die überschaubare Anzahl der Arbeiten (insgesamt 174) sowie das im Vergleich zu den Diplom- und Fachschulabschlussarbeiten höhere Niveau legen es nahe, diese Aufstellung zu veröffentlichen.
Die zu DDR-Zeiten weitgehend unbekannte Juristische Hochschule wurde bisher lediglich im Rahmen von Arbeiten über das MfS in wenigen Absätzen sowie in Presseartikeln behandelt. Es werden daher in einem einleitenden Kommentar die Struktur, die Arbeitsweise und der Ablauf des Studiums mit dem Schwerpunkt Promotionsverfahren dargestellt. Grundlage ist der Informationsstand, der sich aus den bis Oktober 1994 im Archiv des Bundesbeauftragten erschlossenen Unterlagen ergibt.