Die doppelte Schwachstelle: Fehlerhäufigkeit und Corrections Management
Colin Porlezza, Stephan Ruß-Mohl, Marta Zanichelli
Dass Journalismus schnelllebig und damit anfällig für Fehler ist, dessen sind sich die meisten erfahrenen Medienpraktiker bewusst. Wie häufig sich indes Redaktionen irren und fehlerhafte Berichterstattungen in Umlauf setzen, war zumindest in Europa bislang kaum bekannt. Jetzt gibt es für die Schweiz und Italien immerhin erste Zahlen, die aufhorchen lassen. Diese Studie untersucht die Fehleranfälligkeit der Medienberichterstattung in der Schweiz und Italien und vergleicht die Ergebnisse mit einer Vorgängerstudie aus den USA. Folgende Fragen werden beantwortet:
Wie oft treten Fehler in der regionalen Berichterstattung von Schweizer und italienischen Regionalblättern auf?
Welche Fehler kommen am häufigsten vor?
Wie gravierend werden die Fehler eingestuft?
Ergeben sich aufgrund der Fehlerzahl negative Konsequenzen für die Glaubwürdigkeit der analysierten Zeitungen?
Hauptbefunde: Die Befragten stellten in der Schweiz mehr Berichterstattungsmängel fest als in Italien oder den USA. Jedoch wurden die ermittelten Fehler in der Schweiz als weniger schwerwiegend bewertet als in den Vergleichsländern. Die Anzahl und die Schwere der Fehler wirken sich negativ auf die Glaubwürdigkeit einer Zeitung aus.
Diese Studie ist – neben weiteren Vertiefungsanalysen – bereits im Jahrbuch 2011 Qualität der Medien publiziert worden (fög – Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zürich [Hg.]: Jahrbuch 2011 Qualität der Medien. Schweiz – Suisse – Svizzera. Basel: Schwabe, S. 452–467).