Die Due Diligence bei der GmbH und der Aktiengesellschaft
Die Geschäftsführungsorgane im Konflikt zwischen Geheimhaltung und Informationsoffenlegung
Nikolas Zirngibl
Mit dem Begriff „Due Diligence“ („gebührende Sorgfalt“), der aus dem anglo-amerikanischen Rechtskreis stammt, bezeichnet man die Prüfung eines Unternehmens durch den Erwerber.
Ziel dieser Arbeit ist es, den bei einer Due Diligence bestehenden Konflikt von Geheimhaltung und Offenlegung dahingehend zu lösen, dass die Voraussetzungen für die Zulassung einer Due Diligence geklärt werden. Es wird herausgearbeitet, welcher Entscheidungsträger in den verschiedenen denkbaren Situationen über die Durchführung einer Due Diligence befindet. Soweit es bei der Entscheidung zu einer Abwägung der verschiedenen Interessen kommt, wie es bei Verhältnismäßigkeitsprüfungen regelmäßig der Fall ist, sollen griffige Abwägungskriterien die Entscheidung erleichtern.
Einleitend wird aufgezeigt, was eine Due Diligence beim Beteiligungserwerb überhaupt ist und für welche Zwecke die Parteien sie durchführen wollen. Diese Darstellungen zeigen, welchen Umfang „Due Diligence“-Prüfungen üblicherweise haben, und verdeutlichen den Konflikt der widerstreitenden Interessen zwischen Offenlegung auf der einen und Geheimhaltung auf der anderen Seite.
Anschließend wird dargestellt, in welchen Konstellationen es zu einer Kaufprüfung kommen kann und wer mit der Entscheidung über das Ob und Wie einer Due Diligence betraut sein kann. Die Untersuchung der verschiedenen Konstellationen dient ebenfalls der Konkretisierung und Präzisierung der konfligierenden Interessen. Die Ausführungen werden zeigen, wessen Interessen überhaupt einer Rolle spielen können.
In den Hauptteilen wird hinsichtlich der Rechtslage bei der GmbH und der AG differenziert. In den verschiedenen denkbaren Konstellationen wird untersucht, wer für die Entscheidung über die Zulassung einer Due Diligence zuständig ist, und an welche Voraussetzungen diese Entscheidung zu knüpfen ist. Das Spannungsfeld wird für die GmbH und die Aktiengesellschaft trotz der getrennten Ausführungen nach dem gleichen Schema gelöst. Dies erleichtert dem Leser das Verständnis und macht es leichter, die Unterschiede einer Due Diligence bei den verschiedenen Rechtsformen der Kapitalgesellschaften herauszuarbeiten. Anhand der Ausführungen zur Aktiengesellschaft geht der Autor auch auf die Unterschiede zwischen der Due Diligence bei der GmbH und der Aktiengesellschaft ein und sucht in den einzelnen Problemfeldern nach den Ursachen für die Differenzen.