Die enkomiastische Dichtung des Manuel Philes
Form und Funktion des literarischen Lobes in der frühen Palaiologenzeit
Krystina Kubina
Hochsprachliche rhetorische Texte waren ein wichtiges Mittel der sozialen Positionierung in Byzanz. Von besonderer Bedeutung war dabei die enkomiastische, d. h. lobende Dichtung. Das Buch widmet sich den enkomiastischen Gedichten des wichtigsten Dichters der Palaiologenzeit, Manuel Philes (ca. 1270 – nach 1332), dessen Werk trotz seiner Bedeutung weitestgehend unerforscht ist. Die Arbeit bietet eine Untersuchung von etwa 17.000 Versen, d.h. etwa 2/3 des von Philes überlieferten Werkes, und verbindet eine philologische mit einer kulturwissenschaftlichen Analyse. Zunächst stehen literarische Fragen, insbesondere die Gattung, Motivik und Formelemente im Zentrum. Darauf aufbauend werden die literarischen und sozialen Funktionen der Gedichte modellhaft erläutert. Schließlich werden die Umstände der Produktion und Rezeption untersucht, insbesondere die Motivationen für das Verfassen von Gedichten, die Darbringung der Texte in schriftlicher und mündlicher Form sowie Fragen der Rekontextualisierung. Diese Monographie bietet die erste komplexe Analyse von Manuel Philes’ Werk und gewährt tiefe Einblicke in das literarische und soziale Leben in Konstantinopel.