Die Etruskerin. Geschlechterverhältnis und Stellung der Frau im frühen Etrurien (9.-5, Jh. v. Chr.)
Petra Amann
Gesellschaftliche Rolle und soziale Stellung der etruskischen Frau stehen spätestens seit Johann Jakob Bachofen, dem großen „Matriarchatsforscher” des 19.Jahrhunderts, im Blickpunkt der altertumskundlichen Forschung. Diese hat sich jedoch bisher zu einem überwiegenden Teil auf die überlieferten Nachrichten griechischer und römischer Autoren, also Informationen aus zweiter Hand, gestützt und das eigentlich etruskische Quellenmaterial – archäologische Funde und Befunde, bildliche Darstellungen und epigraphische Belege – nur punktuell herangezogen. Gerade dieses – der etruskischen Realität entstammende – Material steht im vorliegenden Band im Mittelpunkt der Betrachtungen, wobei auch eine umfassende Bewertung der antiken Autoren nicht zu kurz kommt. Im Rahmen einer systematischen Analyse können neue Antworten gegeben werden, die das Bild der etruskischen Gesellschaft zurechtrücken und ihre tiefgreifende Einbettung in die italische Welt verdeutlichen.
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At the latest since J.J.Bachofen, the great nineteenth century matriarchy-scholar, classical studies have continuously shown an interest in the social position and role of the Etruscan woman. To a great extent, this research was based on the rare second-hand comments by Greek and Roman authors. The original Etruscan source material – archaeological finds and their context, iconographical and epigraphical documents – was mostly employed in a very selective manner. The present work focuses especially on the material that originated in Etruscan reality. Nevertheless it also includes a comprehensive evaluation of the ancient authors. Within the framework of a systematic analysis, new answers can be given which alter the image of Etruscan society and illustrate how deeply embedded it was in the Italic world.