Die Europäische Ermittlungsanordnung und ihre Umsetzung in die deutsche und französische Rechtsordnung.
Dagna Knytel
Die Richtlinie über die Europäische Ermittlungsanordnung will die Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten bei der Erlangung von Beweisen in Strafverfahren verbessern und erfasst hierfür eine Vielzahl von Ermittlungsmaßnahmen. Diese Arbeit untersucht anhand eines Vergleichs des deutschen und französischen Strafverfahrens, ob die Richtlinie die erhoffte Wirkung erzielen wird. Anhand der Gegenüberstellung der Vernehmung des Verdächtigen, der Vernehmung von Zeugen sowie der Durchsuchung und Beschlagnahme in beiden Ländern werden auch praktische Umsetzungsschwierigkeiten der Richtlinie deutlich. Diese Unterschiede erschweren die grenzüberschreitende Beweiserlangung und können nicht allein mithilfe der Richtlinie überbrückt werden. Dies geht zum Nachteil einer effektiven Straftatenbekämpfung und stellt auch die Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens in Frage. Es bedarf mithin der Schaffung von unionseinheitlichen Beweiserhebungs- sowie Beweisverwertungsstandards.