Die Form der psychoanalytischen Argumentation
Eine Untersuchung zur Bestimmung der Möglichkeiten und Grenzen einer tiefenpsychologischen Hermeneutik
Joachim Nicolay
Mit Hilfe einer Methodenanalyse werden die operationalen Voraussetzungen tiefenpsychologischer Argumentationen in der Psychoanalyse bestimmt. Es zeigt sich, dass den sexuellen Deutungen der Psychoanalyse ein spezifischer, nicht-heuristischer Analogiegebrauch zugrundeliegt. Er wird einer Kritik unterzogen. In die Diskussion um die Möglichkeit einer Tiefenhermeneutik wird die Unterscheidung von konstruierenden (Beispiel: ödipale Deutungen) und verstehenden, den Bezugsrahmen des anderen explizierenden Deutungen (am Beispiel von Traumdeutungen) eingeführt.