Die Forstbenutzung
Ein Nachlass von Gottlob König bearbeitet und herausgegeben von Carl Grebe Reprint der Ausgabe von 1861
Die Forstbenutzung oder auch Waldbenutzung gehörte und gehört zu den Lebens-grundlagen des Menschen. Bereits mit der Besiedlung des Landes machte sich der Mensch den Wald zu Nutze. Holzgewinnung und auch die Gewinnung von Waldnebenerzeugnissen, wie zum Beispiel Harz, Waldstreu, Beeren, Reisig, die Waldweise Futtergewinnung für das Vieh, um nur einige zu nennen, gehörten zum Lebensunterhalt. Jede Form der Waldbenutzung bedeutete auch einen Eingriff in die Entwicklung der Wälder. So kam es, dass im 17. Und 18. Jahrhundert eine Holzverknappung, mancherorts sprach man auch von einer Holznot, und damit verbunden eine regelrechte Waldverwüstung eintrat.Praktizierende Forstleute und Forstwissenschaftler, wie zum Beispiel der Ilmenauer Wild- und Forstmeister Carl Christoph Oettelt, der Forst-, Jagd- und Naturwissenschaftler Johann Matthäus Bechstein, der Forstwissenschaftler Heinrich Cotta, begannen Ordnung in die Wälder zu bringen. Ihre forstwissenschaftlichen Arbeiten, ihre Forderungen hinsichtlich einer planmäßigen, nachhaltigen Waldbewirtschaftung und rechtlichen Regelung der Waldbenutzung und Waldbewirtschaftung bildeten die Grundlagen, um eine gewisse Ordnungsmäßigkeit in die Forste zu bringen.In ihren wissenschaftlichen Werken befassten sie sich in der Hauptsache mit der Waldbenutzung, in der damaligen Zeit Forstbenutzung genannt. Sie zeigten Wege und Lösungen für eine planmäßige, nachhaltige aber auch gewinnorientierte Bewirtschaftung der Forste auf. Einer der bekanntesten Thüringer Forstklassiker war Gottlob König. In seinem wissenschaftlichen Werk führte er die Arbeit vorangegangener Generationen von Forstwissenschaftlern fort. In seinem Werk „Die Forstbenutzung“ werden durch Gottlob König die Lehren der Forstwissenschaftler, die vor ihm wirkten, in verbesserter Form und dem neuesten Stand der Forstwissenschaften des 19. Jahrhunderts dargestellt.Lehren von Oettelt, Bechstein, Cotta und König besitzen auch heute noch ihre Allgemeingültigkeit. Dieser Reprint soll ein Anreiz dafür sein, sich auch mit den Lehren und wissenschaftlichen Leitsätzen unserer Forstklassiker auseinanderzusetzen.Stefan Kolbe