Die Gefahrerhöhung im deutschen und US-amerikanischen Versicherungsvertragsrecht
Gregor Saremba, J Matthias von der Schulenburg, Gerald Spindler
Die Interessen der am Versicherungsverhältnis beteiligten Parteien sind im Falle einer Gefahrerhöhung vielschichtig und teilweise unterschiedlich gelagert. Decken sich die Interessen des Versicherungsnehmers und die des Versicherers, kommt es zu Interessenkonflikten, die von der Rechtsordnung zu lösen sind. Der Autor widmet sich neben diesen Interessenkonflikten, Problemen und Fragestellungen innerhalb der Regeln der Gefahrerhöhung auch den Veränderungen durch die umfängliche VVG-Reform vom 1.1.2008.
Einen besonderen Schwerpunkt erhält die Arbeit durch den rechtsvergleichenden Blick auf das US-amerikanische Versicherungsvertragsrecht, das keine allgemeinen Regeln für Gefahrerhöhungen kennt. Im US-amerikanischen Versicherungsvertragsrecht finden andere rechtliche Aspekte wie misrepresentation und concealment sowie warranties und speziell die increase-of-hazard-Klauseln bei Gefahrerhöhungen Anwendung. Das deutsche und das US-amerikanische System der Behandlung einer Gefahrerhöhung werden mit Blick auf die Vorteile für Versicherer, Versicherungsnehmer, Gefahrengemeinschaft und die
Insolvenzfestigkeit von Versicherungsunternehmen untersucht.
Neben der intensiven Auseinandersetzung mit den allge¬meinen Regelung aus den §§ 23 ff. VVG wendet sich die Arbeit den besonderen Fällen der Gefahrerhöhung in einzelnen Versicherungssparten zu, insbe¬sondere in der Transportversicherung, Lebensversicherung, Berufsunfähigkeits¬versicherung, Unfall¬ver¬sicherung und Krankenversicherung und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Regeln zur Gefahrerhöhung.