Die Gewinnermittlung nach dem Richtlinienvorschlag über eine Gemeinsame Konsolidierte Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage
Vergleich mit der Gewinnermittlung nach dem HGB, EStG und den IFRS
Andreas Eggert
Die Gemeinsame Konsolidierte Körperschaftsteuer- Bemessungsgrundlage (GKKB) ist ein umfassendes Harmonisierungsprojekt. Der Richtlinienvorschlag über die GKKB aus dem Jahr 2011 enthält nicht nur ein eigenständiges System zur Ermittlung des steuerlichen Gewinns, geplant ist auch eine europaweite Konsolidierung und Aufteilung der Bemessungsgrundlage. Allein die Entwicklung und Implementierung einer einheitlichen und im Grundsatz eigenständigen steuerlichen Rechnungslegung in Europa bringt große rechtspolitische Herausforderungen.
Vor diesem Hintergrund behandelt dieses Buch Systematik und Anwendung der Gewinnermittlungsregeln des Richtlinienvorschlags über die GKKB und die Weiterentwicklung dieser Regeln seit dem Jahr 2011. Es geht um die Frage, auf welches Prinzipienfundament die einzelnen Bestimmungen aufbauen können und wie sich deren möglichst einheitliche Auslegung sicherstellen lässt. Auch werden wichtige Einzelfragen des Ansatzes und der Bewertung von Bilanzpositionen dargestellt. Dabei wird eine vergleichende Betrachtung mit der Rechnungslegung nach dem HGB, dem EStG und den IFRS vorgenommen. Es wird diskutiert, wie mit praktisch unvermeidbaren Regelungslücken umgegangen werden kann, insbesondere ob die IFRS oder das Bilanzrecht der Mitgliedstaaten sich zur Lückenfüllung eignen. Im Ergebnis kommt den IFRS als einzigen umfassenden, europaweit gültigen Bilanzierungsstandards besondere Bedeutung zu.
Die Untersuchung bietet wichtige Grundlagenarbeit für ein zukünftiges europäisches Bilanzsteuerrecht. Sie wurde mit dem Mitchell B. Carroll Prize 2014 der International Fiscal Association (IFA) ausgezeichnet.