Die Ghaselen des Qasem Anwar
Auf der Grundlage der Handschrift in der Mamier-Kulturstiftung, Ediert und mit einem Nachwort versehen durch Khosro Kiyanrad, übersetzt von Sarah Kiyanrad
Khosro Kiyanrad, Sarah Kiyanrad
Qasem Anwar (1356-1434 oder 1436), der sich Zeit seines Lebens der mystischen Gottessuche widmete, gehört zu den bedeutenden iranischen Dichtern der Timuridenzeit. Einiges deutet darauf hin, dass Anwars Gedichte sich in der Bevölkerung noch lange nach seinem Tod großer Beliebtheit erfreuten – eine Beliebtheit, die nachfolgende Dynastien gar dazu veranlasste, den Dichter ideengeschichtlich zu vereinnahmen. Berühmt ist Anwar vor allem für seine Ghaselen, die mit der hiesigen Edition und Übersetzung erstmals dem deutschen Publikum präsentiert werden.
Die Ghaselen des Qasem Anwar basiert auf einer außergewöhnlichen, mit zahlreichen Illuminationen versehenen Handschrift aus Afghanistan, welche den Anfang der Ghaselensammlung des Dichters beinhaltet (die Buchstaben alif bis dal). Neben der literaturgeschichtlichen Bedeutung, die den Gedichten zukommt, sind die zahlreichen Illuminationen der Handschrift auch eindrucksvolles Zeugnis islamisch-iranischer Buchkunst.
Die Edition beinhaltet alle 217 der in der Handschrift erhaltenen Ghaselen samt ihrer Übersetzung sowie ein Nachwort über den Autor und sein Werk. 17 Farbabbildungen vermitteln einen Eindruck von den auf jedem Folio vorhandenen Illuminationen mit diversen Vogel- und Tierbildern.