Die griechische Tragödie und ihre Aktualisierung in der Moderne
Zweites Bruno Snell-Symposion der Universität Hamburg am Europa-Kolleg
Gerhard Lohse, Solveig Malatrait
Die Beiträge aus Geschichte, Romanistik, Germanistik und Klassischer Philologie verdichten die Fragestellung des 1. Symposions auf das Problem der Aktualisierung der griechischen Tragödie. Deren mythische Substanz zwingt die Autoren der Neuzeit offenbar, in ihren Stücken das Verhältnis von Transzendenz und Immanenz, von Staat und Individuum sowie von Schuld und Erlösung immer wieder neu zu bestimmen. Diese Positionen untersuchen die Beiträge in einem weiten Bogen von der Antike bis in die Gegenwart, von der Untersuchung des ästhetisch-formalen Problems anhand zweier Thyestes-Versionen über das der Götter in Goethes Iphigenie zu Fragen des Politischen und Nationalen in Anouilhs Antigone sowie in zwei gleichzeitigen Aufführungen von Sophokles‘ Antigone im nationalsozialistischen Deutschland, ergänzt um eine Nebenlinie: Kleists und Heiner Müllers Arminius-Versionen.