Die „große Konfusion“
Der Roman der klassischen Moderne und die Weltanschauungsliteratur.
Friederike Proff
In den Jahrzehnten um 1900 haben Weltanschauungsschriften Hochkonjunktur. Diese zwischen Wissenschaft und Literatur changierenden Texte versprechen sinnstiftende Welterklärung in Krisenzeiten. Auch die großen Romane der klassischen Moderne – Thomas Manns Zauberberg, Robert Musils Mann ohne Eigenschaften und Hermann Brochs Schlafwandler – richten ihren Blick auf das Ganze. Die Studie zeigt, wie sie dabei wiederum in einen kritischen Dialog mit der Textsorte Weltanschauungsliteratur treten. Um diese intertextuelle Beziehung zu erfassen, kombiniert die Untersuchung Quellenkritik und Textanalyse, sie rekonstruiert weltanschauungsliterarische Lektüren der Autoren und fragt, wie die drei Romane das Textsortenmuster jeweils narrativ verarbeiten.