Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und das Barther Land
Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Wustrow, Prerow, Zingst und Barth
Konrad Billwitz, Haik Thomas Porada
Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und das Barther Land zählen heute zu den beliebtesten Urlaubsregionen an der deutschen Ostseeküste. Einer der Gründe dafür sind die ausgedehnten Sandstrände an der Außenküste in Verbindung mit einem wald- und wiesenreichen Hinterland. Dabei weisen das Fischland und der Darßer Weststrand noch eine Besonderheit auf: Hier wird der Sand aufgrund der exponierten Lage dieses Küstenabschnittes ständig abgetragen und entlang der Ausgleichsküste weiter östlich wieder angelandet. Die Boddenkette, die die Halbinsel vom Festland trennt, war über Jahrhunderte von zentraler Bedeutung für die Fischerei und die Handelsschifffahrt, deren wichtigster Ziel- und Ausgangshafen Barth wurde. Auch als Residenzstadt der Fürsten von Rügen und später der Herzöge von Pommern hatte diese Stadt für mehrere Jahrhunderte eine herausgehobene Stellung. Das umgebende Festland war und ist agrarisch geprägt. Bis zum heutigen Tag erinnern in den Dörfern zwischen Recknitz und Strelasund die Reste von Gutsanlagen daran, dass dieser Raum bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts in hohem Maße von Gütern des Adels bestimmt war. Dieser Band thematisiert aber auch das aktuelle Spannungsfeld zwischen dem Ideal des Erhalts der Natur und dem weiteren Ausbau des Tourismus, der ein wichtiges Standbein der regionalen Wirtschaft ist. Vor nunmehr 20 Jahren gelang es mit der Gründung des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft, große Teile dieses Gebietes in umfassender Weise unter Schutz zu stellen. Der Versuch, eine naturnahe Landschaft zu entwickeln, hat in der Zwischenzeit große Fortschritte gemacht. Überregionale Bekanntheit erlangte das Umland der Darß-Zingster Boddenkette wegen des großartigen Schauspiels tausender Kraniche, die sich hier im Herbst vor dem Weiterflug nach Süden sammeln.