Die Herren von Bonstetten
Geschichte eines Zürcher Hochadelgeschlechts im Spätmittelalter
Ernst Baumeler
Die Herren von Bonstetten entstammen dem Hochadel, und noch heute führen Nachkommen diesen Namen fort. Ursprünglich im Dorf Bonstetten am Albis ansässig, residieren die Freiherren seit dem 13. Jahrhundert auf der Burg Uster. 1534 übersiedeln sie in die Stadt Zürich. 1606 stirbt der hier untersuchte Zürcher Zweig aus.
Obwohl nur ein kleines Adelsgeschlecht mit wenigen Angehörigen, gelingt es den Bonstettern durch kluges Politisieren und mit einer geschickten Heiratspolitik ihre Herrschaft zunächst unter Habsburg und anschliessend unter den Eidgenossen jahrhundertelang zu bewahren. Als enge Vertraute der ersten Habsburger Könige bekleiden Bonstetter nach 1273 Spitzenämter als Reichs- und Landvögte in Zürich, im Thurgau und Aargau sowie als Abt von St. Gallen. Zielgerichtete Ehen mit Berner und Zürcher Patrizierfamilien ermöglichen ab dem 15. Jahrhundert den Anschluss an die Führungsschichten und die Beteiligung an der Staatsführung der beiden mächtigsten eidgenössischen Orte.