Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern
Versuch einer Bilanz nach 55 Jahren. Mit einem Katalog zur Wanderausstellung "In Bayern angekommen. Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Bayern nach 1945"
Angelika Fox, Friedrich Prinz, Manfred Treml
Neben Schleswig Holstein und Mecklenburg war es Bayern, das nach Kriegsende mit der Aufnahme von 1,9 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen eine heute kaum mehr vorstellbare Integrationsleistung vollbrachte. Das als Katalog zur Wanderausstellung „In Bayern angekommen“ dienende Heft beleuchtet die zahlreichen Facetten des Neuanfangs der Menschen, die in ein seinerseits von Krieg, Zerstörung und Mangel gezeichnetes Land kamen.
Mehr denn je stellt sich über 50 Jahre nach Kriegsende, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Osterweiterung der Europäischen Union, die Notwendigkeit mit der Tabuisierung der Vertreibungen der Deutschen aus dem Osten zu brechen. Schon 1946 hat der amerikanische Kongressabgeordnete O. K Armstrong die Vertreibung ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ genannt. Und unumkehrbar bleibt auch der historische Kausalzusammenhang, den Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes auf die Formel gebracht hat: „Nicht 1945 begann die Katastrophe der Deutschen, sondern eben 1933.“