Die Jesus-Tafel
Die Entdeckung der Kreuzinschrift
Michael Hesemann
Sie ist auf jedem Bild des Gekreuzigten zu sehen: Die Inschrift I.N.R.I. – Jesus von Nazareth, König der Juden. Nur wenige wissen, dass die Tafel über dem Kreuz Christi die Jahrhunderte überlebt hat und noch heute verehrt wird: In der römischen Basilika Santa Croce gibt die Kreuzesinschrift Zeugnis von der Hinrichtung Jesu. Michael Hesemann, der Historiker mit Zugang zu den Vatikanischen Geheimarchiven, nimmt den Leser mit auf eine packende Forschungsreise vom Orient bis nach Italien und beantwortet die spannende Frage: Ist die Tafel ein authentisches Relikt des Erlösers – oder eine trickreiche Fälschung?
Zwei Jahre verbringt der Historiker und Kulturanthropologe damit, mehr zu erfahren über Jesus von Nazaret, den historischen Jesus, den Fleisch – und damit Geschichte – gewordenen Menschensohn. Aus der Suche nach ihm wurde, wie aus jeder echten Suche nach der Wahrheit, eine Odyssee. Immer wieder kehrte er nach Rom zurück, teils um weiteren Spuren nachzugehen, teils um Vertreter der Kirche – darunter Papst Johannes Paul II. – über seine Nachforschungen zu informieren oder für eine Zusammenarbeit zu gewinnen, teils um sich immer wieder von der Begegnung mit der Jesus-Tafel inspirieren zu lassen. Mehrfach reiste er nach Jerusalem, dorthin, wo alles begann. Er wollte in Kontakt kommen mit den Wurzeln, mit den Stätten des historischen Wirkens Jesu und der Auffindung seines Kreuzes. Er konsultierte namhafte israelische und deutsche Experten, deren Meinung in der Fachwelt Gewicht hat, holte Gutachten ein, die schließlich eine Datierung ermöglichten. Weiter studierte er antike Quellen, historische und archäologische Untersuchungen, um den Stammbaum der Reliquie zu rekonstruieren und Antworten auf seine Fragen zu finden: Welchen Wert haben die Evangelien
als historische Quellen? Wie glaubwürdig waren die Kirchenhistoriker, die uns von der Kreuzauffindung berichteten? Wie sicher ist die Tradition von der Hinrichtungsstätte und vom Grab Jesu? Wird sie durch den archäologischen Befund gestärkt? Und schließlich: Gibt es Querverbindungen zu anderen
Reliquien wie etwa dem mysteriösen Grabtuch von Turin, die bereits wissenschaftlich untersucht worden sind?