Die Legalbewährung gefährlicher Rückfalltäter.
Zugleich ein Beitrag zur Entwicklung des Rechts der Sicherungsverwahrung.
Jörg Kinzig
Die Diskussion über den richtigen gesellschaftlichen Umgang mit gefährlichen Straftätern dauert seit mehr als einer Dekade mit unverminderter Intensität an. Durch fast unaufhörlich zu nennende Änderungen des Gesetzgebers ist das noch in der ersten Hälfte der 90er Jahre vor der Abschaffung stehende Rechtsinstitut der Sicherungsverwahrung mittlerweile in die Mitte des Sanktionensystems gerückt worden. Im vorliegenden Buch wird zunächst diese Entwicklung unter besonderer Berücksichtigung der Variante der nachträglichen Sicherungsverwahrung analysiert.
Im Zentrum der Untersuchung steht im Anschluss eine Auswertung der Bundeszentralregisterauszüge von rund 500 gefährlichen Straftätern, von denen die Mehrheit vorwiegend in den 80er Jahren zu Sicherungsverwahrung, ein weiterer Teil nur zu einer zeitigen Freiheitsstrafe verurteilt worden ist. Im Vordergrund der Erhebung stehen dabei Daten zum Vollzugsverlauf, zur Dauer der Sicherungsverwahrung sowie die Darstellung etwaiger Rückfälle. Basierend auf den dabei gewonnenen Erkenntnissen, wird abschließend nach der Sinnhaftigkeit der gesetzlichen Reformen auf diesem Gebiet gefragt. Dabei schließt die vorliegende Arbeit an die im Jahre 1996 erschienene normativ-empirische Untersuchung „Die Sicherungsverwahrung auf dem Prüfstand“ an.