Die Legende vom Hermunduren
Schwingen des Adlers
G. K. Grasse
Fern von Rom verfolgen die Brüder Scribonius, Statthalter des Kaisers in den römischen Militärbezirken an der Grenze zur Magna Germania, eigene Vorstellungen zur Erlangung einer Macht. Sich dabei den Senat von Rom oder gar die gallischen Stämme, die einen Aufruhr gegen Rom planen, zu Nutze machen wollend, schaffen die Brüder nicht nur für den kaisertreuen Legat Verginius Rufus in Mogontiacum eine Lage der Bedrohung, sondern gefährden darüber hinaus auch Roms Vormacht in Gallien und in den Militärterritorien am Grenzfluss Rhein.
Durch eigene Spione Kenntnis von den geheimen Vorgängen um die Statthalter Scribonius erlangend, senden die Adler der Evocati, ein Geheimbund zur Wahrung von Roms Interessen, eine Botschaft nach Rom, die weiter zum durch die Provinz Achaea reisenden Kaiser Nero gelangen muss. Doch so einfach gestaltet sich dieser Auftrag für die ausgewählten Boten nicht, wacht doch Ofonius Tigellinus, der Präfekt der Prätorianer, über das Wohl seines Kaisers.
Weil dieser Präfekt dann auch noch jeden ihm bekannten Evocati mit Hass verfolgt, ist die Übergabe der Botschaft, direkt in die Hände des Kaisers, mit einer Bedrohung der Überbringer verbunden. Auch Kaiser Nero kennt den Boten und hat mit diesem noch immer eine offene Rechnung…
Für Gerwin scheint der Zeitpunkt gekommen, Klarheit im Verhältnis zu einem Teil seiner Freunde schaffen und sich eigenen Schatten der Vergangenheit stellen zu müssen. Also reist er zum Stamm seiner Herkunft, um seinen früheren Paten zu treffen…