Die letzte Kommunistin
Erinnerungen an die Autorin Gisela Elsner
Chris Hirte, Bernhard Jahn, Elfriede Jelinek, Tjark Kunstreich, Christine Künzel, Carsten Mindt, Evelyne Polt-Heinzel, Werner Preuss
Das Erscheinen ihres Erstlings „Die Riesenzwerge“ hatte die 27jährige Gisela Elsner Mitte der sechziger Jahre schlagartig berühmt gemacht. Die Autorin, die mit ihren schrillen Make-ups und Kostümen Aufsehen erregte (’schreibende Kleopatra‘), wurde als bedeutendste Satirikerin der Bundesrepublik gefeiert und gefürchtet. Doch im Lauf der achtziger Jahre wurde es immer stiller um die Kommunistin, die für Politik und Gesellschaft der Bundesrepublik nur Haß und Verachtung übrig hatte und die den Untergang der DDR für eine Katastrophe hielt. 1992 nahm sie sich das Leben. Zwar rief im Jahr 2000 der Kinofilm ‚Die Unberührbare‘ die Person Gisela Elsner einer größeren Öffentlichkeit noch einmal ins Gedächtnis, doch blieb sie als Schriftstellerin weiterhin unterschätzt und verkannt.
Die vorliegende Sammlung von Aufsätzen ist ein erster Versuch, Gisela Elsner wiederzuentdecken und ihr Werk vor dem Hintergrund aktueller literatur- und kulturwissenschaftlicher Debatten zu würdigen. Neben Beiträgen zu einzelnen literarischen Werken und zu ihren Essays enthält der Band einen sehr persönlichen Text Elfriede Jelineks zu Gisela Elsner sowie zwei Beiträge, die sich mit dem politischen Engagement im Werk und im Leben der ‚letzten Kommunistin‘ auseinandersetzen.