Die Massenwahntheorie im Spiegel der Autorenkrise
Gewalt, Anarchie und die Kunst der Sublimierung im Werk Hermann Brochs
Rolf Schuhmann
Wie lassen sich scheinbar plötzlich aufkommende Gewaltausbrüche gegen Minderheiten erklären? Gibt es ein kollektives Bewußtsein? Ist es erforschbar? Die Massenwahntheorie des 1938 in die USA emigrierten Schriftstellers Hermann Broch kreist nicht nur um die für ihn existentielle Frage, wie es zur Diktatur des Nationalsozialismus kommen konnte, sondern stellt ein komplexes Erklärungsmodell für Massensuggestion vor. Brochs Zentralthesen werden in dieser Untersuchung erstmals systematisiert und ihre Prämissen im Kontext seiner epochalen Romane und erläutert.