Die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus Freudenberg am Main
Ein Gedenkbuch
Joachim Maier
Das Gedenkbuch stellt die Einzelschicksale der aus der Stadt Freudenberg am Main gebürtigen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auf der Grundlage umfangreicher Archivstudien (z.B. in Berlin, Bronnbach, Karlsruhe, München, Potsdam, Wiesbaden, Würzburg) dar. Den Hauptanteil bilden die Schicksale von mehr als 30 jüdischen Freudenbergern, darunter mehrere minderjährige Kinder. Manche Juden hatten den Ort schon lange vor 1933 verlassen. Sie lebten in großen Städten (z.B. in Frankfurt, Heidelberg, Mannheim, Pforzheim, Würzburg) und waren zumeist erfolgreiche Geschäftsleute. Die ausweglose Flucht einer Familie aus Freudenberg im September 1939 führte nicht wie angestrebt nach Südamerika, sondern nach Berlin und von dort in die Vernichtungslager des Ostens. 1940 wurden die letzten sechs jüdischen Mitbürger aus Freudenberg in das Internierungslager Gurs in Südfrankreich verschleppt. Aus einer zeitweilig in Freudenberg lebenden Sinti-Familie wurden der Vater und zwei Söhne ermordet. Vier Freudenberger wurden zu Opfern der „Euthanasie-Aktion“.