Die rechtliche Behandlung der Kaufuntersuchung beim Pferdekauf
Boris Wolkowski
Spätestens seit der Neuordnung des Pferdekaufrechts im Jahre 2002 hat sich die medizinische Begutachtung als wichtiges Mittel zur Bestimmung des Gesundheitszustandes eines Pferdes vor dem Kauf erwiesen. In dieser aktuellen Abhandlung werden die rechtlichen Anforderungen an den Tierarzt wie auch die Wirkungen für Käufer und Verkäufer und mögliche Haftungsgrundlagen umfassend beschrieben. Nach einem Rückblick auf die lange Historie der Begutachtung eines Pferdes, beginnend mit Alexander dem Großen, und einem Vergleich mit ausländischen Regelungen, wird im ersten großen Komplex der Ablauf der Untersuchung unter Bezugnahme auf zahlreiche Urteile und fachmedizinische Beiträge dargestellt. Herausgearbeitet werden rechtliche und tatsächliche Fallstricke für den Arzt und die Ansprüche des Auftraggebers sowie der Beteiligten am Kauf. Ein Schwerpunkt liegt auf der aktuellen Diskussion um die Anwendung und Bedeutung des Röntgenleitfadens unter Berücksichtigung gut eines Dutzends Entscheidungen bis zum Bundesgerichtshof. In zweiten großen Teil werden die Wirkungen für den Verkauf des Pferdes dargestellt. Je nachdem ob die Untersuchung von Käufer oder Verkäufer beauftragt wurde, als Bedingung vereinbart oder die Eigenschaften des Pferdes beschreiben soll ergeben sich unterschiedliche rechtliche Folgen. Diese werden anschaulich dargestellt und dienen als Grundlage für die Problemlösung. Abgerundet wird dies durch Ausführungen zum praktisch wichtigen Beweisrecht, der Möglichkeit von Haftungsbeschränkungen sowie deliktischer Ansprüche und schließlich einem Ausblick auf die zukünftige Entwicklung mit einem umfassenden Literaturverzeichnis. Insgesamt lagen dieser Abhandlung hunderte juristische und medizinische Fachbeiträge und Gerichturteile zugrunde, welche die rechtlichen und tatsächlichen Anforderungen an die Kaufuntersuchung klären.