Die rechtlichen Folgen des Bauernkrieges von 1525.
Sanktionen, Ersatzleistungen und Normsetzung nach dem Aufstand.
Malte Hohn
Der Bauernkrieg ist in der Literatur breit behandelt worden. Es fehlte bislang aber eine Arbeit, die sich umfassend mit den rechtlichen Konsequenzen des Aufstandes befaßt. Diese Lücke schließt der Autor unter Auswertung gedruckter und ungedruckter Quellen.
Im ersten Teil der Arbeit werden die verhängten Strafen unter Einordnung in die zeitgenössisch üblichen Sanktionen dargestellt. Ferner werden die Unterscheidungen in Tätergruppen und die Strafzwecke problematisiert. Die Strafverfahren werden typologisiert und ihre unterschiedlichen rechtlichen Grundlagen dargestellt. Der politischen Bedeutung des Schwäbischen Bundes in Süddeutschland ist die Darstellung seiner Rolle bei der Bestrafung geschuldet. Schließlich versucht ein Exkurs über die Urfehden in Württemberg quantifizierbare Aussagen über die Art der Bestrafung zu treffen.
Im zweiten Teil werden die finanziellen Auswirkungen des Aufstandes beleuchtet. Neben den als Ersatz für die Feldzugkosten zu leistenden Brandschatzungsgeldern stehen hier durch die Bevölkerung erbrachte Schadenersatzleistungen im Vordergrund, wobei die Dominanz von Umlageregelungen gegenüber Klageverfahren einzelner Geschädigter deutlich wird. Im darauf folgenden Teil werden unterschiedliche Formen konfliktbeendender Regelungen dargestellt, nämlich Waffenstillstände, Huldigungen, der Sonderfall des Weingartener Vertrages und waffenrechtliche Regelungen.
Im vierten Teil wird die Rolle der reichsweit tätigen Gerichte und des Reichsregiments vor allem bei der Frage des Schadenersatzes erörtert. Den Abschluß bildet die Behandlung des Aufstandes auf den Reichstagen, der durch den Bauernkrieg initiierten Reichs- und Landesgesetzgebung sowie eine Darstellung der sich mit den Folgen des Bauernkrieges befassenden zeitgenössischen Literatur.