Die Regulierung des Versicherungsmarkts unter besonderer Berücksichtigung der Solvabilitätsvorschriften
Christian Armbrüster, Horst Baumann, Anna Osetrova
Traditionell gehört die Versicherungsbranche zu einem der am stärksten regulierten Wirtschaftsbereiche. Einen wesentlichen Bestandteil der Regulierung stellen die so genannten Solvabilitätsvorschriften dar, die zurzeit insbesondere im Zusammenhang mit dem Solvency-II-Projekt auf EU-Ebene grundlegend überarbeitet werden. Viele aktuelle Analysen zur Regulierung des Versicherungsmarkts beschäftigen sich eher isoliert mit einzelnen Problembereichen, ohne die Frage nach dem optimalen Grad und der eigentlichen Zielsetzung der Regulierung in den Mittelpunkt zu stellen. In der vorliegenden Untersuchung wird dagegen eine wissenschaftlich fundierte Gesamtanalyse der Regulierungsthematik vorgenommen sowie ein eigenes Modell der Solvenzregulierung entwickelt.
Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass im Bereich der Solvenzregulierung in erster Linie die eigene – auf Abbau von Informationsasymmetrien gerichtete – Initiative der
Versicherungsunternehmen gefördert werden sollte. Die Unternehmen sollten demnach in verstärk-tem Maße die Möglichkeit erhalten, die Ergebnisse ihrer Risikomanagementauswertungen zu aufsichtsrechtlichen Zwecken einzusetzen. Die Autorin stellt hierfür ein auf Cash-Flows
basierendes Simulationsmodell für Schaden- und Unfallversicherungsunternehmen vor, das sowohl zu internen Risikosteuerungszwecken als auch zur Ableitung von regulatorischen Solvenzkennzahlen anwendbar ist.