Die ‚Republicaner‘ an der Prims
Untersuchungen zur Reichsherrschaft Hüttersdorf-Buprich im 18. Jahrhundert
Johannes Schmitt
In zwölf Beiträgen nähert sich Johannes Schmitt der dörflich-bäuerlichen Lebenswelt des 18. Jahrhundert in der Reichsherrschaft Hüttersdorf-Buprich, an der Prims in der Saarregion gelegen. Quellengrundlage dafür sind vor allem die überlieferten Akten von Prozessen am Reichskammergericht in Wetzlar.
Im Mittelpunkt dieser Spurensuche stehen dabei die Untertanenkonflikte mit den Herrschaften der beiden Dörfer, den Freiherrn von Hagen und den Grafen von Hunolstein. In diesen Auseinandersetzungen und durch sie suchten die Hüttersdorfer und Bupricher ihre Lebenswelt selbstbestimmt zu organisieren, in einer „Republik“ gewissermaßen, wie der Titel der Aufsatzsammlung es nahelegt. Dabei kam es sogar zu tätlichen Auseinandersetzungen, zu einer „Rebellion“, als Untertanen den Herrn von Hagen selbst angriffen, mit Steinen bewarfen und aus dem Dorf „jagten“ – eine wohl einmalige Situation im Alten Reich!
Dieser Teil der Untersuchungen ist deshalb wohl von über regionaler Bedeutung, während die anschließenden Beiträge zum Kartoffelzehnten, zu einem „Kleinkriminellen“, zur sozialen Situation von Frauen in der Reichsherrschaft und zu den „Policeyordnungen“ in der Herrschaft sich wohl eher als exemplarisch für andere Herrschaften in der Saarregion darstellen.