Die Richtigkeit des Rechts und ihre Maßstäbe
Rechtspolitik, Privatrechtsmethode und Vertragsdogmatik bei Walter Schmidt-Rimpler (25.11.1885-27.04.1975)
Christian Kirschke
Der Zivilrechtswissenschaftler Walter Schmidt-Rimpler (25.11.1885-27.04.1975) ist im Wesentlichen als Vater der Theorie von der Richtigkeitsgewähr des privatrechtlichen Vertrags in Erinnerung geblieben, die er erstmals in einem Aufsatz aus dem Jahr 1941 ausformuliert hat. Seitdem konzentriert sich die Auseinandersetzung mit Schmidt-Rimplers Werk überwiegend auf die Frage, ob die Theorie von der Richtigkeitsgewähr ihrem Anspruch gerecht wird, das freiheitliche Vertragskonzept innerhalb heteronomer Gerechtigkeitsmaßstäbe zu legitimieren. Der Autor vertritt die Auffassung, dass diese Frage erschöpfend nur auf der Grundlage einer Analyse des bisher weitgehend unbeachtet gebliebenen Gesamtwerks Schmidt-Rimplers beantwortet werden kann. Aus dieser Perspektive zeigt er auf, dass hinter dem Begriff der Richtigkeit eine umfassende rechtstheroretische und methodologische Konzeption steht, die Schmidt-Rimpler über eine lange berufliche Schaffenszeit zwischen 1911 und 1974 entwickelt und fortschreibt. °°Der Autor zeichnet diesen Entwicklungsprozess nach und würdigt ihn im Licht der zeitgnössischen Lehre und seiner zeitgeschlichtlichen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund schließt die Arbeit mit dem Versuch einer Neubewertung der Theorie der Richtigkeitsgewähr aus Sicht der grundlegenden Strukturen des Rechtsdenkens Schmidt-Rimplers.