Die Segmentierte Verbandsperson (Protected Cell Company) nach liechtensteinischem Recht
Eine innovative Gestaltungsvariante für liechtensteinische Verbandspersonen mit legistischem Entwicklungspotenzial
Julian Nigg
Im Jahr 2015 ist die Segmentierte Verbandsperson (Protected Cell Company; PCC) als gesellschaftsrechtliche Gestaltungsvariante für liechtensteinische Verbandspersonen im allgemeinen Teil des Personen- und Gesellschaftsrechts (PGR) positivrechtlich verankert worden.
Diese neuartige Organisationsform eröffnet für Verbandspersonen die Möglichkeit, ihr Vermögen in haftungsrechtlich voneinander getrennten Zellen zu organisieren. Die Besonderheit der Segmentierten Verbandsperson liegt darin, dass die einzelnen Zellen zwar über keine eigene Rechtspersönlichkeit verfügen, die Gläubiger einer Zelle ihre Ansprüche jedoch niemals gegenüber anderen Zellen geltend machen können.
Vor diesem Hintergrund befasst sich die vorliegende Abhandlung mit der systematisch-kritischen Darstellung der Segmentierten Verbandsperson. Dabei zeigt der Autor auf, dass die Segmentierte Verbandsperson das Potenzial hat, in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen eingesetzt zu werden und insofern abermals eine innovative Schöpfung des liechtensteinischen Gesellschaftsrechts darstellt.
In diesem Kontext wird jedoch dezidiert auch darauf hingewiesen, dass die Segmentierte Verbandsperson ihr volles Potenzial erst nach entsprechenden legistischen Korrekturen entfalten kann. Insbesondere zeigt der Autor auf, dass das derzeitige Haftungsregime zu einer generellen Instabilität der Segmentierten Verbandsperson führt und die zulässigen Zwecke, für die eine Segmentierte Verbandsperson errichtet werden kann, de lege lata zu eng gefasst sind.
Die Abhandlung ist zugleich die erste umfassende Darstellung der Segmentierten Verbandsperson.