Die Staatlichen Geologischen Dienste von Ehses,  Harald, Glazek,  Jerzy, Wellmer,  Friedrich W, Znosko,  Jerzy

Die Staatlichen Geologischen Dienste

Strategien, Persönlichkeiten, Geschichte

Die Staatlichen Geologischen Dienste Strategien, Persönlichkeiten, Geschichte „Wer die Zukunft plant, sollte die Vergangenheit kennen“ dieser Einleitungssatz zu dem dritten Beitrag in diesem Band, der Laudatio auf Wilhelm Hauchecorne, kann als Motto für alle Beiträge dieses Heftes gelten. Die heutigen Aufgaben der deutschen Geologischen Dienste und ihre Zukunftsperspektiven werden im ersten Beitrag vorgestellt. Der derzeitige Stand ist die Folge der langen Geschichte und des bereits seit frühester Zeit bestehenden Netzwerkes von Fachwissen in diesen Institutionen. Die Aufgaben und Strukturen werden sich entsprechend der Anforderungen an einen Staatlichen Geologischen Dienst immer wieder verändern und so wird die Zukunft immer stärker eine Vernetzung der geologischen Dienste innerhalb der EU und multinationale Verbindungen mit zahlreichen europäischen, asiatischen und amerikanischen Ländern mit sich bringen. Um für diese Zukunft gerüstet zu sein, trafen sich die Direktoren der Staatlichen Geologischen Dienste zu einer Klausursitzung mit dem Ziel, unter dem Gesichtspunkt schneller Veränderungen der organisatorischen Strukturen zu einer neuen Positionsbestimmung zu kommen und Wege zu einer besseren länderübergreifenden Kooperation aufzuzeigen. Ergebnis ist die „Strategieerklärung“, der zweite Beitrag dieses Bandes. Der dritte Beitrag führt zurück zu den Anfängen der Staatlichen Geologischen Dienste. Mit einem Festkolloquium zu seinem 175. Geburtstag wurde Wilhelm Hauchecorne gewürdigt, einer der Gründerväter der Preußischen Geologischen Landesanstalt, der Vorgängerorganisation aller geologischen Dienste in den Preußischen Nachfolgestaaten. Das Kolloquium stand unter dem Motto: „Leistung durch Vernetzung und Zusammenarbeit“. Dieses Leitmotiv der Synergie, das schon Hauchecornes Wirken so erfolgreich machte, ist heute so aktuell wie damals. In einen dunklen Abschnitt der Geschichte der Preußischen Geologischen Landesanstalt führt uns der vierte Beitrag. Von zwei polnischen Autoren wird die Persönlichkeit von Roland Brinkmann gewürdigt, der während der Zeit der Besetzung Polens durch die Nationalsozialisten die Außenstelle des Reichsamtes für Bodenforschung in Warschau und Krakau leitete. Oberflächlich gesehen erschien er als ein Mensch, der drohte und herumschrie. In Wirklichkeit jedoch hat er die Mehrheit der polnischen Geologen in Arbeit und Brot gebracht und bedeutende polnische Geologen aus den Gefängnissen und Konzentrationslagern geholt. Er stellte sie ein und ermöglichte ihnen so das Überleben. Der fünfte Beitrag beginnt ebenfalls in dieser düsteren Zeit, als im Jahre 1934 der „Erdölgeologische Austausch“ als ein staatliches dirigistisches Instrument entstand. In der Nachkriegszeit hat er sich jedoch zu einem auf Freiwilligkeit beruhenden Verbund der nach Erdöl und Erdgas in Deutschland suchenden Industriegesellschaften und der für diese Rohstoffe zuständigen staatlichen Stellen gewandelt, von dem immer noch wesentliche geowissenschaftliche Impulse ausgehen.

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