Die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 im Lichte der Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy.
Günes Çap
Das Buch verfolgt ein doppeltes wissenschaftliches Anliegen. Im Mittelpunkt steht das Ziel, die Prinzipien der türkischen Verfassung von 1982 in ihrer Struktur und Bedeutung zu analysieren. Die beiden als Untersuchungsgegenstand ausgewählten Verfassungsprinzipien, das Laizitäts- und das Nationalitätsprinzip, spielen für die staatliche Identität der Türkei eine besonders prägende Rolle. Als theoretisches Instrument zur Klärung dieser Forschungsfrage wählt die Autorin die Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy. Allerdings stehen Strukturprinzipien nicht im Fokus dieser Theorie. Daraus erwächst das zweite Forschungsziel der Arbeit: Die Autorin will die Prinzipientheorie, wie sie von Alexy formuliert ist, einer kritischen Analyse unterziehen, die darauf abzielt zu entscheiden, ob der Prinzipienbegriff Alexys für die Strukturprinzipien der türkischen Verfassung von 1982 eine adäquate rechtstheoretische Grundlage bietet. Dadurch verknüpft sie die beiden zentralen Forschungsfragen auf produktiven Weise miteinander: Anhand der türkischen Strukturprinzipien soll die Prinzipientheorie des Rechts von Robert Alexy weiterentwickelt werden, und mittels der weiterentwickelten Prinzipientheorie sollen die Strukturprinzipien auf den Begriff gebracht werden.