Die Synchronisierung der nördlichen Levante und Kilikiens mit der ägäischen Spätbronzezeit
Manfred Bietak, Hermann Hunger, Tobias Mühlenbruch
Importfunde aus der Ägäis und ihre Imitate aus Siedlungen und Gräbern an der Levanteküste kennt die Forschung schon seit Jahrzehnten, vor allem mykenische Keramik und Figurinen. Mit dieser Studie wird ein Katalog derjenigen mykenischen Gefäße und Scherben vorgelegt, die aus geschlossenen Funden in Kilikien, Syrien und dem Libanon stammen, unabhängig ihres Herstellungsortes in Südgriechenland, auf Zypern oder in der Levante. Objekte aus geschlossenen Kontexten sind dabei von besonderer Bedeutung für die Synchronisierung mit Südgriechenland, wo die Typologie der mykenischen Keramik durch Siedlungsstratigraphien abgesichert ist.
Im ersten Teil der Studie werden die Kontexte jedes Ortes vorgestellt und die Funde aus ihnen mit einer Bestimmung tabellarisch aufgelistet. Es folgt die ausführliche Beschreibung und Datierung der Stücke. Abschließend wird für jeden der 25 Stätten eine historische Auswertung vorgenommen.
Neben der Datierung interessiert in einem zweiten Teil die Frage nach dem ¿Wert¿ und der „Bedeutung“ der mykenischen Keramik in der Levante. Dafür werden ausgewählte Kontexte studiert, wobei leider nur wenige die Möglichkeit boten, das Auftreten mykenischer Keramik im Vergleich mit lokalen und zyprischen Funden zu betrachten. Im Zusammenhang mit Importfunden wird auch auf die Handelsstrukturen während der Spätbronzezeit im Ostmittelmeerraum eingegangen