Die Tagebücher des Ludwig Freiherrn Vincke 1789-1844
Band 1: 1789-1792
Winfried Reininghaus, Hertha Sagebiel
Der erste Oberpräsident der Provinz Westfalen, Ludwig Freiherr Vincke, schriebe von früher Jugend bis kurz vor seinem Tod 1844 Tagebücher. Die 24 Bände, heute im Landesarchiv NRW Staatsarchiv Münster, spiegeln Vinckes berufliches und privates Leben in Tausenden von Details: die Schulzeit im Pädagogium Halle im Schatten der Französischen Revolution, wiederholte Besuche in Berlin, sein Studium in Marbur, Erlangen und Göttingen, die Reise zum umlagerten Mainz 1793 und nach Spanien, Portugal und England im Auftrag Preußens, seine vergeblich Jugendliebe zu Marianne von Cronenberg und zwei glückliche Ehen, seine augiebigen Lektüren von Diderot bis zur Klassik, seine Vorlieben für Leibesübungen beim Schlittschuhlaufen und Reiten, sein amtliches Wirken in Minden, Aurich und Münster.
Der erste Band der Edition umfasst die Tagebücher von 1789 bis 1792 und wird durch ältere Reiseberichte und Vinckes Abituraufsatz ergänzt. Vincke war zu der Zeit Schüler des Pädagogiums in Halle, wo er 1792 das Abitur absolvierte. Die Tagebücher dokumentieren u. a. Vinckes Reisen nach Göttingen und Kassel, seinen Aufenthalt in den Franke’schen Anstalten in Halle sowie Besuche in Potsdam und Berlin. Die Tagebucheinträge vermitteln ein lebendiges Bild des jugendlichen Vincke, den sie als politisch, wirtschaftlich und kulturell höchst interessierten jungen Menschen zeigen. Bearbeitet wurden die Tagebücher von Prof. Dr. Wilfried Reininghaus und Dr. Hertha Sagebiel.
Mit der Edition wird der Öffentlichkeit eine Quelle zugänglich gemacht, die aufgrund der schwer lesbaren Handschrift und grammatikalischer Tücken nur mühsam rezipiert werden kann. Der edierte Text ist mit sachkundig kommentiert, wodurch ein für jeden verständlicher Text entsteht.
Die Edition wendet sich an alle Freunde der westfälischen Landesgeschichte, an interessierte Laien wie an Historiker mit Interesse an der bewegten Zeit zwischen Französischer Revolution und Vormärz.