Die Überwachung lokaler Funknetzwerke („WLAN-Catching“).
Informationstechnologische und strafprozessuale Aspekte unter besonderer Berücksichtigung allgemeiner Fragen der Internetüberwachung und Verschlüsselung.
Christian R. Ulbrich
Die Arbeit widmet sich einem bisher von der deutschen rechtswissenschaftlichen Literatur nahezu gänzlich übersehenen Thema – der Überwachung lokaler Funknetzwerke. Auf einer Untersuchung aufbauend, welche den Vorgang auch unter Realbedingungen untersucht und testet, versucht sie die tatsächlich in der Praxis auftretenden Konstellationen für eine rechtliche Bewertung zugänglich zu machen. Die Feststellung, dass sich mittels der Überwachung lokaler Funknetzwerke auch eine Überwachung auf dem klassischen Übertragungsweg realisieren lässt, tritt damit einer verbreiteten Ansicht entgegen, dass der sog. »Staatstrojaner« das allein selig machende Mittel moderner Telekommunikationsüberwachung sei.
Auf rechtlicher Ebene untersucht die Arbeit, wie sich die verschiedenen (Teil-)Maßnahmen mit der geltenden Strafprozessordnung in Einklang bringen lassen. Sie kommt u.a. zu dem Schluss, dass vor dem 24.08.2017 durchgeführte Maßnahmen des »WLAN-Catchings« u.U. strafprozessual nicht zulässig waren und der mit Wirkung vom 24.08.2017 neu eingeführte § 100a I S. 2 StPO der verfassungskonformen Auslegung bedarf.