Die völkisch-religiöse Bewegung im Nationalsozialismus
Eine Beziehungs- und Konfliktgeschichte
Bettina Amm, Wolfgang Dierker, Debora Dusse, Terje Emberland, Martin Finkenberger, Manfred Gailus, Anders Gerdmar, Susannah Heschel, Gregor Hufenreuter, Horst Junginger, Christoph Knüppel, Martin Leutzsch, Ulrich Linse, Marcus Meyer, Winfried Mogge, Ulrich Nanko, Matthias Pöhlmann, Uwe Puschner, Lucia Scherzberg, Peter Staudenmaier, Clemens Vollnhals, Klaus Vondung, Bernd Wedemeyer-Kolwe, Felix Wiedemann, Ingo Wiwjorra
Völkisch-religiöse Gruppierungen hofften, dass die 1933 freudig begrüßte Machtübernahme der Nationalsozialisten auch einen »neuen Deutschen Glaubensfrühling« einläuten werde. Dies sollte sich bald als eine illusionäre Selbsttäuschung erweisen. Der deutschchristliche wie auch der konkurrierende »neuheidnische« Flügel der völkisch-religiösen Bewegung scheiterten dabei nicht nur an ihrem Unvermögen, persönliche wie religiös-weltanschauliche Gegensätze zu überwinden und die divergierenden Strömungen und Interessen zu bündeln. Sie hatten vor allem ihre Handlungsspielräume über- und mehr noch das nationalsozialistische Machtkalkül unterschätzt, auch wenn einzelne Gruppierungen und Protagonisten von maßgeblichen Akteuren des polykratischen Systems zeitweise Unterstützung erfuhren.