Die Zähmung der Inklusion von Wocken,  Hans

Die Zähmung der Inklusion

Separation integriert Inklusion

Was ist denn mit der Inklusionsreform los? Ja, es ist stiller geworden um Inklusion. Die einstigen Rufe nach einem „Systemwechsel“ sind verhallt. Das Thema „schulische Inklusion“ steht nicht mehr an der Spitze auf der Agenda der bildungspolitischen Prioritäten. Mittlerweile hat das eherne System der Separation die schulische Inklusion voll im Griff. Separation bestimmt, was Inklusion darf und nicht darf, wieviel Inklusion „sinnvoll“ und noch gestattet ist. Das gegliederte Schulsystem hat Inklusion an die Kette gelegt, „gezähmt“! Manche reden von einem „Scheitern“, andere von einer „Pseudo-Inklusion“.
Was nun? Es ist gewiss nicht alles gut gelaufen. Richtig bleibt: Inklusion hat sich in den Köpfen und in den Herzen der Menschen eingenistet. Die Idee der Inklusion ist nicht „gescheitert“, sie wird bleiben! Das Projekt der schulischen Inklusion kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Inklusive Bildung ist angesichts von Fremdenfeindlichkeit und einer zunehmenden gesellschaftlichen Vielfalt wichtiger denn je und eine lebensnotwendige Aufgabe einer demokratischen Gesellschaft:

Demokratie will ein Miteinander der Verschiedenen.
Inklusion will Vielfalt in der Gemeinsamkeit.
„Demokratie braucht Inklusion!“
(Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung
für die Belange von Menschen mit Behinderung

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