Differenz und Vererbung
Geschlechterordnungen in der Genetik und Hormonforschung 1890–1950
Helga Satzinger
Wie wurde das Wissen der Genetik und Hormonforschung in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts von sozialen und symbolischen
Geschlechterordnungen mitbestimmt? Diese Frage führt in eine Geschichte
der biologischen Wissenschaften in Deutschland, in denen Frauen
entscheidend mitwirkten. Im Fokus stehen die Arbeitszusammenhänge von
Theodor und Marcella Boveri, Richard Goldschmidt sowie Adolf und Erika
Butenandt. Wie Geschlechterdifferenz vererbt und im Organismus
ausgebildet wird, war hier nicht nur ein naturwissenschaftliches
Problem, sondern auch auf das Engste mit den politischen Debatten um die
soziale Ordnung der Gesellschaft verwoben.