Diskriminierungsfreie Tarifverträge
Andrea Jochmann-Döll, Karin Tondorf
Tarifvertragliche Regelungen werden (meist) geschlechtsneutral formuliert und gelten für weibliche wie für männliche Beschäftigte gleichermaßen. Doch es wäre ein Trugschluss zu glauben, dass sie deshalb automatisch die Gleichbehandlung von Frauen und Männern bei den Arbeitsbedingungen und beim Entgelt gewährleisten, wie es vom europäischen und deutschen Recht gefordert wird. Denn in allen Regelungsbereichen existieren Potentiale für Benachteiligungen eines Geschlechts, auch wenn sie nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind.
In der vorliegenden Studie werden problematische Regelungen zu den Bereichen
– Entgelt,
– Arbeitszeit,
– Qualifizierung und beruflicher Aufstieg,
– Beschäftigungssicherung/Rationalisierungsschutz,
– Beteiligung an Entscheidungen,
– Präambeln und
– geschlechtsneutrale Sprache
identifiziert. Es wird aufgezeigt, inwiefern sie gegen arbeitsrechtliche Normen verstoßen und wie diskriminierungsfreie Formulierungen aussehen könnten. Dabei werden positive Beispiele aus bestehenden Tarifverträgen herangezogen. Darüber hinaus werden weitere Möglichkeiten für gleichstellungsförderliche Regelungen in (Mantel-)Tarifverträgen benannt.
Die Broschüre soll als Anregung für Tarifverantwortliche, Betriebsparteien und gleichstellungspolitisch engagierte Frauen und Männer dienen, tarifliche Regelungen auf ihre Gleichstellungswirkungen hin zu überprüfen.