Diskursrealisationen
Grundlegung und methodischer Umriss einer pragmatisch-interaktionalen Diskurssemantik
Kersten Sven Roth
Die Diskurslinguistik gehört zweifellos zu den innovativsten linguistischen Disziplinen der letzten Jahre. Mit ihrem Interesse an der Konstruktion gesellschaftlichen Wissens mittels Sprache hat sie der Sprachwissenschaft Methoden an die Hand gegeben, transtextuelle Phänomene, Möglichkeiten des Denkens und Sprechens über bestimmte Diskursthemen also, zu beschreiben. Dabei hat sie mitunter die Tatsache aus dem Blick verloren, dass der eigentliche Untersuchungsgegenstand der Linguistik immer nur das tatsächlich Gesprochene ist, konkretes Sprachhandeln in empirisch beschreibbaren Diskursrealisationen.
Das vorliegende Buch rückt eben diese Tatsache in den Fokus, indem darin ein methodischer Ansatz begründet und entwickelt wird, der die Perspektive der Pragmatik und der Interaktionslinguistik auf konkretes Sprachhandeln mit dem Erkenntnisinteresse der Diskurslinguistik für transtextuelle Möglichkeitsbedingungen miteinander vereint und die Frage stellt: Welches Diskurswissen wird warum und wie in welchen Diskursrealisationen sagbar?