Dispositive des Genus
Das weibliche Geschlecht im strukturellen Machtgefüge
Mirosław Kowalski, Arletta Szmorhun
Der Band geht epochenübergreifenden frauenbezogenen Mythen auf den Grund, um männlichen Parametern nachzuspüren, die in Form von Rollenzuweisungen, Kategorisierungen und Ausschließungen ›ins Leben greifen‹ und unter dem Deckmantel der Biologie bzw. der absoluten Wahrheit die Herausbildung einer autonomen weiblichen Identität beeinträchtigen. Der (Um)Formungsprozess, der den (weiblichen) Körper einem Reglement sozialer Disziplinierung, Klassifizierung und Hierarchisierung unterordnet und ihn in ein System der (Selbst)Kontrolle einbindet, wird dabei in einen soziologischen, philosophischen, theologischen, pädagogischen, medizinischen, rechtswissenschaftlichen und literarischen Diskurs eingebunden. An ausgewählten Beispielen, die in der Antike ansetzen und bis hin ins 21. Jahrhundert führen, wird aufgezeigt, welche Formen und/oder Dimensionen die strukturelle/symbolische Gewalt annehmen und inwiefern sie den weiblichen Handlungsraum reglementieren kann.
The volume gets to the bottom of epoch-spanning myths targeting women in order to trace male parameters that take hold in many areas of life, for instance, role assignments, categorizations and exclusions that, under the cloak of biology or absolute truth, prejudice the development of an autonomous female identity. The (re)shaping process, which subordinates the (female) body to a regulation of social discipline, classification and hierarchization techniques which integrate themselves into a system of (self)control is exemplified by reference to the sociological, philosophical, theological, educational, medical, legal and literary discourse. It is shown, using selected examples that start in antiquity and lead into the 21st century, which forms and/or dimensions the structural/symbolic violence can take and to what extent it can regulate the female sphere of action.