Disputationen über die Streitpunkte des christlichen Glaubens
Über den Papst, das Haupt der streitenden Kirche (Bd III)
Robert Bellarmin, Viktor Philipp Gumposch
Papst Benedikt XVI. äußerte sich in einer Katechese über den Heiligen wie folgt: ‚Kurz nach dem Abschluss des Konzils von Trient trugen seine Vorlesungen, die in den vier Bänden der Kontroversen veröffentlicht wurden, wesentlich dazu bei, dass die Identität der katholischen Kirche neu gestärkt und gefestigt wurde. Durch Vernunftargumente, durch Verweis auf die Tradition der Kirche und unter Vermeidung jeder Polemik gegenüber den Ideen der Reformation legte Bellarmin die katholische Lehre dar. [.] Robert Bellarmin hatte als päpstlicher Theologe und später als Kardinal, als Mitglied verschiedener Kongregationen und als Gesandter des Apostolischen Stuhles hohe Aufgaben in der Kirche inne. Aber das Eigentliche seines Lebens war doch immer, dass er nach Christus, nach der Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott suchte – heilig zu sein suchte.‘
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Auszug aus dem Inhalt: Über die kirchliche Alleinherrschaft des römischen Papstes. / Welche Regierungsform die Beste sei? / Dass die Kirchenregierung keine Demokratie sei. / Dass die kirchliche Regierung nicht den weltlichen Fürsten zukomme. / Was das heiße, die Kirche werde auf einem Felsen erbaut, Mt 16. / Was unter den Schlüsseln Mt 16 verstanden werde. / Bloß an Petrus habe Christus die Worte gerichtet: Weide meine Schafe! Joh 21. / Bewahrheitung des Primates Petri aus den Zeugnissen der griechischen und lateinischen Väter. / Ob der heilige Petrus in Rom gewesen und daselbst als Bischof gestorben sei. / Petrus sei zu Rom bis zum Tode Bischof gewesen. / Beweis aus dem göttlichen Rechte und aus dem Grunde der Nachfolge, dass der römische Papst dem Petrus in der kirchlichen Monarchie nachfolge. / Ob ein ketzerischer Papst abgesetzt werden könne. / Untersuchung über den Antichrist. / Widerlegung der Faseleien der Ketzer, in welchen sie nicht so fast erweisen als unverschämt behaupten, der Papst sei der Antichrist. / Über das Amt und die Wohltaten Christi. / Widerlegung der Gründe des Calvin und Illyricus, welche zu erweisen trachten, dass der Papst nicht weiter Bischof sei. Zugleich Widerlegung der Fabel von der Päpstin Johanna. / Über die geistliche Gewalt des Papstes. / Der Papst ist der höchste Richter bei Entscheidung der Streitigkeiten im Gebiete des Glaubens und der Sitten. / Untersuchung, ob das Urteil des Papstes zuverlässig sei. / Über das unfehlbare Urteil des Papstes. / Von der römischen Partikularkirche. / Über den Papst, insofern er eine Partikularperson ist. / Von den Verirrungen, welche fälschlich den römischen Päpsten Petrus, Linus, Anacletus, Telephorus, Victor, Zephyrinus, Urbanus, Pontianus, Cornelius und Marcellinus, welche nicht bloß Päpste, sondern auch Blutzeugen gewesen, zugeschrieben werden. / Von den Vorwürfen, welche Liberius und Felix II. gemacht werden. / Über Siricius, Innocentius und über sieben andere Päpste. / Über Honorius I. / Über Gregor VII. / Von den übrigen Päpsten, welchen fälschlich ein Glaubensirrtum zugeschrieben wird. / Untersuchung, ob der Papst eine wirkliche coaktive Jurisdiktion besitzt, so dass er Gesetze, welche im Gewissen verpflichten, geben und die Übertreter richten und strafen kann. / Beweis, dass die Päpste wirkliche Gesetze geben können, durch Belege aus dem Worte Gottes. / Ob Christus bloß dem Papst die kirchliche Jurisdiktion unmittelbar übertragen habe. / Die Apostel haben alle Jurisdiktion von Christus empfangen. / Alle Bischöfe empfangen vom Papst die Jurisdiktion. / Über die Macht des Papstes in zeitlichen Dingen. / Die Untersuchung über die zeitliche Gewalt. / Der Papst ist nicht Herr der ganzen Welt. / Der Papst ist nicht der Herr der ganzen christlichen Welt. / Der Papst hat keine rein zeitliche Jurisdiktion unmittelbar nach göttlichem Rechte.