documents
Lyrik
Michael Cerha
sagte ich dir nicht, meide die orte, wo du verkannt wirst,
in diesem flüchtigen schein bin ich der schutz deines seins.
läufst du vor mir davon, in hundert mal tausend jahren
schüttelst du mich nicht ab, ich bin deine äußerste grenze.
sagte ich dir nicht, begnüge dich mit keinem trugbild der welt,
ich bin der maler der bilder, die dich erfüllen.
sagte ich dir nicht, ich bin das meer, du verirrter fisch,
meide das trockene, ich bin die flut, die du brauchst.
sagte ich dir nicht, du fliegst im schwarm in die falle,
komm, ich bin die kraft deines flugs, deine flügel und füße.
sagte ich dir nicht, du sie rauben dich aus und jagen dich in die kälte,
ich bin deine wärme, ich bin dein feuer, ich bin dein puls.
sagte ich dir nicht, sie stecken dich an mit ihrem denken,
damit du mich verlierst, den quell deiner Klarheit.
sagte ich dir nicht, du sollst nicht fragen, wie man richtig handelt,
weil ich, das leben, keine ausrichtung brauche.
sind deine gefühle klar, kannst du das haus nicht verfehlen.
wenn du gerade denkst, findest du mich an der tür.